Zwischen Sportlichkeit und Sparsamkeit. Der neue Honda Civic, Modelljahr 25/26, geht nach sanftem Facelift mit aufpolierten Design und cleveren Detailverbesserungen frisch ins Rennen in der proppenvollen Golf-Klasse.
Und dort hat die mittlerweile elfte Generation des Honda-Dauerbrenners einiges zu bieten, das für mehr Interesse und Aufmerksamkeit sorgen könnte.
Auch nach der Modellpflege ist der Civic e:HEV ausschließlich mit einem 2,0-Liter-i-MMD-Vollhybridsystem mit 184 PS und 315 Nm Drehmoment zu haben. Der bewährte Honda-Antrieb spielt seine Stärken in Stadt und Umland durch direkten E-Schub und flüsterleises Dahingleiten aus.
Die Ingenieurskunst zeigt sich vor allem beim Zusammenspiel von Benziner und E-Maschinen: Im Stadtverkehr fährt er meist elektrisch, erst bei höherem Tempo oder starker Last springt der Benziner effizient unterstützend ein oder treibt – bei Bedarf – im Direktantrieb die Vorderachse an.
Das Resultat ist ein erfreulich niedriger Verbrauch. Im Alltagsbetrieb pendelt sich dieser laut Hersteller um fünf Liter ein, bleibt bei defensiver Fahrweise im urbanen Umfeld sogar mühelos darunter – echte Hybrid-Effizienz, ohne lästigen Kabelsalat und Reichweitenangst.
Eine der größten Überraschungen: Die typischen Hybrid-Nachteile wie nerviges CVT-Aufheulen oder Lastwechselreaktionen hat Honda nahezu gänzlich eliminiert.
Das e-CVT-Getriebe arbeitet unspektakulär und angenehm zurückhaltend. Die Fahrleistungen sind für einen Kompakten mehr als ausreichend: von null auf Tempo 100 in 7,8 Sekunden, 180 km/h Spitze – die Dynamik stimmt, gerade auch im „Sport“-Modus, der sogar Schaltstufen simuliert und eine angenehm direkte Gasannahme bietet.
Das Fahrwerk zeigt sich straff und vermittelt, gepaart mit dem präzise abgestimmten Lenkgefühl, durchaus sportliche Ambition. Unebenheiten werden jedoch recht deutlich weitergegeben – der Komfort leidet mitunter, insbesondere auf schlechtem Asphalt. Wer es soft mag, stößt hier an die Grenzen des sportiver ausgelegten Fahrwerks.
Die serienmäßigen Assistenzsysteme und modernen Connectivity-Features fügen sich nahtlos ein: adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warner, Verkehrszeichenerkennung und ein modernes Infotainment mit großem Touchscreen, Wireless Apple CarPlay und Android Auto sind bereits ab Werk an Bord.
Das Facelift bringt feine Retuschen am Exterieur – markanterer Grill, neue Felgen und frische Farben – und eine aufgewertete Serienausstattung. Innen bleibt das Cockpit geradlinig und aufgeräumt, jetzt aber mit höherwertigeren Materialien und praktischen Lösungen wie dem Tastenfeld anstelle eines klassischen Wahlhebels.
Platz? Auf Mittelklasse-Niveau: Bei 4,56 Metern Außenlänge und 2,73 Metern Radstand bietet der Civic reichlich Bein- und Kopffreiheit, vor allem im Fond, und einen Kofferraum von gut 410 Litern. Die niedrige Ladekante und breite Öffnung überzeugen im Alltag; mit umgeklappter Rückbank verschwindet selbst sperriges Gepäck.
Der behutsam überarbeitet Honda Civic empfiehlt sich mit konsequent elektrifiziertem Hybrid-Konzept, stimmigem Design und großzügigem Platz als eigenständige Alternative in der Kompaktklasse. Der Vollhybrid ist ab 37.900 Euro zu haben.
Foto: Honda







