Alternative Antriebe hin, Elektromobilität her – ohne Öl läuft nach wie vor gar nichts. Allerdings unterscheiden sich auch bei den Verbrennern die Anforderungen an den notwendigen Ölwechsel erheblich. Wer zumeist nur Kurzstrecken zurücklegt, hat einen anderen, in diesem Fall höheren Verschleiß als ein Außendienstler, der täglich viele Kilometer frisst. Zudem gilt: Je älter das Fahrzeug, desto größer der Durst nach dem passenden Schmierstoff. Verschmutzt das Motoröl gar, beispielsweise durch widrige Bedingungen, sollten Öl und oftmals gleich der Ölfilter mit außerhalb eines vorgegebenen Service-Intervalls gewechselt werden.
So weist jetzt auch der TÜV-Süd wieder daraufhin, dass speziell leistungsstarke Turbodiesel mit Partikelfilter und SCR-Kat, also die klassische Motorisierung für Vielfahrer-Autos und Geschäftswagen, hohe Anforderungen ans Motoröl stellen. Zudem seien bei einem Ölwechsel unbedingt die Herstellervorgaben und Service-Intervalle zu beachten – auch deshalb, um nicht etwaige Garantieansprüche zu verlieren.
Bei der Auswahl des richtigen Öls ist laut dem TÜV-Süd dessen Viskosität ein sehr wichtiges Auswahlkriterium.Sie definiere das Fließverhalten einer Flüssigkeit. Zäh wie Honig oder dünn wie Wasser sind Beispiele für hohe oder niedrige Viskosität. Mehrbereichsöle müssen beides können, um über einen weiten Temperaturbereich die erforderliche Schmierung sicher zu stellen. Entsprechend findet sich auf den Gebinden eine zweiteilige Kennzeichnung.
Der erste Wert vor dem „W“ zeigt die Fließeigenschaften bei Kälte – also die Wintereignung des Öls an, der Wert nach dem „W“ die Fließeigenschaften bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius. Je höher dieser Wert ist, umso dickflüssiger bleibt das Öl auch bei hohen Temperaturen. Insgesamt ist die Bezeichnung also eine Kennzeichnung für den Temperatur-Einsatzbereich des Öls.
Mit der Herstellerfreigabe habe dieser Wert dem TÜV-Süd zufolge allerdings nichts zu tun. Die Autohersteller gäben in den Betriebsanleitungen ihrer Fahrzeuge jedoch an, welche Viskositätsklassen sie für die unterschiedlichen Temperaturbereiche für geeignet hielten.
Auch deswegen ist es ratsam, den Ölwechsel in einer Fachwerkstatt vornehmen zu lassen. Ein KFZ-Meisterbetrieb weiß am besten, welches Öl das Richtige ist, hat entsprechendes Equipment und kann zudem das abgelassene Altöl rechtskonform und im Sinne der Umwelt entsorgen.
Quelle: TÜV-Süd, Foto: Coparts