Es wird turbulent. Deutschland steht erneut im Zeichen einer markanten Unwetterlage. Nach einer Phase hochsommerlicher Hitze mit Temperaturen von bis zu 33 Grad im Osten und Südwesten sorgt das Zusammenspiel feuchter, energiereicher Luft mit einem heranziehenden Tiefdruckgebiet für eine explosive Wetterlage.
Die Hauptgefahr geht von Gewittern aus, die sich besonders am Nachmittag und Abend mit hoher Intensität entladen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer potenziell lebensgefährlichen Wetterlage: Blitzeinschläge, herumfliegende Gegenstände und umstürzende Bäume sind möglich.
Besonders kritisch wird die Situation in Regionen mit voll belaubten Bäumen eingeschätzt, da starke Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h große Äste abbrechen oder Bäume entwurzeln können.
Die Gewitter bringen zudem Starkregen, der lokal in kurzer Zeit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter erreichen kann. Solche Wassermengen überlasten binnen Minuten die Kanalisation und führen zu Sturzfluten, Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen.
Ein weiteres zentrales Element einer solchen Unwetterlage ist Hagel. Die Prognosen gehen von Hagelkörnern mit Durchmessern von bis zu vier Zentimetern aus, vereinzelt sind sogar noch größere Körner möglich. Besonders in Bayern, Berlin, Brandenburg und Teilen Süddeutschlands ist das Risiko für Großhagel erhöht.
Speziell an Autos sind Schäden zu erwarten. Deshalb sollten Fahrzeughalter jetzt explizit darauf achten, ihren Wagen sicher unterzustellen.
Autos, die schutzlos einem Hagelschauer ausgesetzt waren, sind sofort zuerkennen: Das Blech ist mit Beulen durchsetzt, der Lack ruiniert – für die allermeisten Fahrzeuge ist der Gang in die Fachwerkstatt unvermeidlich.
Doch Achtung: Selbst, wenn eine sofortige Reparatur notwendig ist, fahren Sie nicht einfach so zu einem Kfz-Meisterbetrieb und lassen dort Ihren Wagen Instandsetzen, sondern warten Sie erst die Rückmeldung Ihrer Versicherung ab.
Zumeist schickt die Assekuranz einen Gutachter, der den Schaden bewerten und einordnen soll. Deshalb ist die erste Autofahrerpflicht möglichst gleich nach dem Unwetter, den Hagelschaden direkt vor Ort umfassend zu dokumentieren, um bestenfalls den niedergegangenen Hagel am oder auf dem Auto im Foto festhalten zu können.
Ziehen Sie nach Möglichkeit auch ein, zwei Zeugen hinzu und notieren Sie den exakten Ort und die Uhrzeit, damit die Versicherung den Schaden auch dem Unwetter zweifelsfrei zuordnen kann.
Haben Sie alle notwendigen Fotos und Daten zusammen, sollte der Hagelschaden unverzüglich, möglichst noch am selben Tag, der Versicherung gemeldet werden.
Die Teil- oder Vollkasko kommt für derartige Schäden auf, der Halter ist lediglich tarifabhängig mit seinem individuellen Selbstbehalt dabei.
Wer nur eine Kfz-Haftpflicht hat, schaut bei der Übernahme der Reparaturkosten indes in die Röhre.
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