Technik & Trends

Rettungskarte im Auto: Im Wettlauf gegen die Zeit, kann sie Leben retten

Wenn einer eine Reise tut. Traditionell zählt das letzte Juli-Wochenende zu den verkehrsreichsten des Jahres. Mit dem Ferienstart in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben nun 14 Bundesländer schulfrei. Erschwerend kommen auch noch rund 1.200 Baustellen hinzu. Stress und Staus sind programmiert, Unfälle an der Tagesordnung. Müssen Einsatzkräfte nach einem schweren Crash komplizierte Maßnahmen am Fahrzeug selbst durchführen, können sogenannte Rettungskarten Leben retten.

Rotes, komplett geschrottetes Unfallauto

Insbesondere nach einem schweren Unfall muss es schnell gehen – für die Opfer wie auch für die Retter

Rotes, komplett geschrottetes Unfallauto

Insbesondere nach einem schweren Unfall muss es schnell gehen – für die Opfer wie auch für die Retter

Jede Minute zählt. Moderne Autos bieten ein ganzes Arsenal an Sicherheitstechnik für ihre Insassen. Doch mitunter erschwert dies Rettungskräften nach einem Unfall die nötige Hilfe.

„Oft ist nicht bekannt, wo an der Karosserie Schere oder Spreizer gefahrlos und effektiv anzusetzen sind“, sagt Alexander Bausch vom TÜV-Süd. Und weiter: „Oder welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind, damit Airbags nicht nachträglich ausgelöst werden und so ein hohes Gefährdungsrisiko für die Einsatzkräfte darstellen.“

Abhilfe schaffen so genannte Rettungskarten. „Auf diesen Karten sind sämtliche relevanten technischen Fahrzeugbestandteile sowie geeignete Ansatzstellen für Rettungsgeräte verzeichnet”, erläutert der TÜV SÜD-Fachmann.

Besonders wichtig sind diese Informationen bei Hybrid- und E-Autos. Zudem stellen Fahrzeuge heute grundsätzlich mit ihren vielen Airbag-Systemen oder mit sonstigen alternativen Antrieben bei Bergungsarbeiten besondere Anforderungen an die Retter.

Es muss eine bestimmte Vorgehensweise beachtet werden und häufig sind die neuen Techniken bei Rettern im Detail noch gar nicht bekannt.

Die Idee der Rettungskarte stammt ursprünglich vom ADAC. Inzwischen bieten laut dem TÜV-Süd alle Hersteller und Importeure in Eigenregie die erforderlichen Hinweise an.

Bausch: „Für Feuerwehren vor Ort beispielsweise ist es teils eine enorme Herausforderung zu erkennen, wo sich Batterie oder Kraftstofftank befinden.“

Im optimalen Fall kann die Feuerwehrleitstelle über das Kennzeichen das richtige Rettungsdatenblatt abrufen und den Einsatzkräften vor Ort übermitteln. Da allerdings nicht alle Leitstellen mit dieser Technik ausgestattet sind, empfiehlt Bausch „Eigeninitiative“.

Die spezifischen Angaben halten Importeure und Hersteller auf ihren Websites zum Download bereit. „Die sollten Fahrzeughalter farbig ausgedruckt an der Sonnenblende an der Fahrerseite mitführen und außerdem mit Hilfe eines Aufklebers in der Ecke der Windschutzscheibe links oben oder links unten darauf hinzuweisen, dass die benötigten Informationen an Bord sind“, rät Bausch.

„Ein Problem sind überdies ältere Fahrzeuge. Teilweise wird an der Erstellung von Rettungskarten für solche Modelle gearbeitet. Sprechen Sie diesbezüglich Ihre Fachwerkstatt oder Fahrzeughersteller an“, betont Experte Bausch die Wichtigkeit von Rettungskarten.

Den Einsatz von so genannten QR-Codes oder Apps, wie es einige Hersteller anbieten, sieht der TÜV-Süd-Experte mit gemischten Gefühlen: „Sie setzen zumeist voraus, dass man über eine Internetverbindung und die entsprechende Ausrüstung verfügt. Leider ist nicht immer davon auszugehen, dass dies lückenlos der Fall ist.“

Die gedruckte Rettungskarte ist hier eine einfache und sichere Möglichkeit. Zudem ist die gedruckte Rettungskarte dank der Piktogramme auch ohne deutsche Sprachkenntnisse interpretierbar.

Quellen: TÜV-Süd, ADAC, Foto: AdobeStock (KI generiert)

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