Ist das der veritable Passat-Nachfolger? Ausgestattet mit allen Eigenschaften der alten Dieseldienstwagen-Ikone und mit etlichen neuen Features zeitgemäß auf elektrifizierte Zukunft getrimmt. Der neue ID.7 ist tatsächlich viel mehr. Für den VW-Konzern ein Weltauto, konzipiert für Europa, China und die USA. Die komplett neu entwickelte Stromer-Baureihe, die sich in der gehobenen Mittelklasse zu Hause fühlt, soll neben privaten vor allem geschäftliche Vielfahrer ansprechen.
Bei der eleganten, coupéartigen Limousine hinterlassen Handling und Fahrwerk einen guten ersten Eindruck. Gleich ins Auge fällt das schicke Blechkleid. Gehört doch das jüngste und bislang größte Mitglied der ID-Familie zu einer in Kombi-Deutschland eher selteneren Gattung. Limousinen scheinen hierzulande ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein. Insbesondere, wenn es um Elektromobilität geht. Bestimmen doch vor allem SUVs und Crossover im Konzert der Stromer die Musik.
Klassische Reiselimousinen wie der neue ID.7 stechen deshalb schon optisch deutlich heraus. Alleine dieser Aspekt dürfte indes so manchem alerten Entrepreneur gefallen. Schließlich macht ja auch eine auffällige gleichsam ansehnliche mobile Visitenkarte etwas her. Insbesondere bei Vielfahrern dürfte zudem die wesentlich bessere Aerodynamik - ausstattungsabhängig beträgt der cw-Wert lediglich 0,23 - und der dadurch bedingt niedrigere Verbrauch Gehör finden. Darüber hinaus kommen vier weitere Merkmale hinzu, die den ID.7 als Business-Limousine qualifizieren: das Platzangebot, der Komfort, die Reichweite und der TCO (Total Cost of Ownership). Gerade vom letzten Punkt verspricht sich VW einen größeren Impact bei Flottenkunden. Denn der neue, knapp fünf Meter lange ID.7 will auch mit größtmöglicher Wirtschaftlichkeit punkten.
Ebenso aufhorchen lassen vor allem die Reichweite, die laut WLTP-Zyklus kombiniert bis zu stattliche 621 Kilometer betragen soll, und die leistungsstarke 77-kWh-Batterie. Damit nähert sich VWs neues Elektro-Flaggschiff in puncto Aktionsradius fossil angetriebenen Verbrenner-„Kollegen“ spürbar an und dürfte die Liegenbleiber-Angst merklich verringern. Auch das Ladetempo spricht für den ID.7. An einem Schnelllader lassen sich bis zu 175 kW pro Ladeprozess zapfen. Wenn demnächst der noch größere Akku mit 86 kWh nachgereicht wird, sollen sogar 200 kW Ladeleistung pro Vorgang drin sein. Damit kann sich der ID.7 an einer entsprechenden DC-Ladesäule frischen Saft für bis zu 80 Prozent seiner Ladekapazität innerhalb von 28 Minuten ziehen.
Der Elektromotor leistet 286 PS (210 kW) und krasse 545 Nm Drehmoment. Damit macht das Beschleunigen quasi aus dem Stand und Überholen selbst auf engen, kurvigen Landstraßen Spaß. Der Spurt auf Tempo 100 gelingt in 6,5 Sekunden, auf der Bahn ist bei 180 km/h Schluss.
Im ID.7-Cockpit debütiert parallel zum neuen E-Antrieb ein ganzes Bündel technischer Innovationen. So hat die markige Schräghecklimousine laut VW als einziges Fahrzeug ihrer Klasse serienmäßig ein Augmented-Reality-Head-up-Display mit an Bord, das alle wichtigen Informationen gut sichtbar in die Windschutzscheibe projiziert. Weiterer Hingucker: das zentrale, 15 Zoll große Infotainment-Touchscreen mit 38 Zentimeter Durchmesser. Knapp drei Metern sorgen zudem in der ersten als auch in der zweiten Sitzreihe für viel Platz. Preis: ab 56.995 Euro. Noch in diesem Jahr will VW das Baureihenspektrum vergrößern. Auf dem Zettel stehen eine sportliche GTX-Version mit Allradantrieb sowie der Kombi die ID.7 Tourer.
Foto: VW