Scherben bringen Glück? Nicht bei meinem Auto! Glasbruch gilt als einer der Hauptkostenreiber bei der Kfz-Versicherung. Motto: Windschutzscheibe gerissen, Geldbeutel gesprengt. Tendenz? Weiter steigend!
Bereits im vergangenen Jahr zahlten deutsche Autoassekuranzen laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für die Regulierung von rund 2,2 Millionen Glasbruchschäden die Rekordsumme von knapp zwei Milliarden Euro.
Die GDV-Zahlen aus 2024 zeigen dabei deutlich: Kfz-Glasbruch ist sowohl ein häufiges als auch kostspieliges Problem, das durch unterschiedliche Ursachen wie Steinschlag, Temperaturwechsel, Unfälle oder Materialschwächen entstehen kann.
Aber warum führen kaputte Windschutzscheiben, Seitenfenster und Rückleuchten zu immer höheren Kosten? Dem GDV zufolge gebe es dafür Versicherer insbesondere drei Gründe:
Erstens erhöhten die Autohersteller seit Jahren ihre Preise für Ersatzteile. Windschutzscheiben sind demnach heutzutage mehr als 50 Prozent teurer als noch vor zehn Jahren. Bei Rückleuchten liege die Teuerungsrate sogar bei fast 90 Prozent.
Zweitens verteuerten sich auch die Stundensätze der Werkstätten stetig, allein im vergangenen Jahr um rund acht Prozent.
Und drittens mache der technische Fortschritt die Arbeiten komplizierter: So sei der Austausch einer einfachen Windschutzscheibe schon längst kein simpler Reparaturvorgang mehr, sondern werde anspruchsvoll und eben wesentlich teurer, beispielsweise aufgrund von Assistenzsystemen, bei denen Sensoren und Kamerasysteme neu kalibriert werden müssten.
So wurden laut dem GDV 2024 für einen Glasbruchschaden im Durchschnitt 900 Euro veranschlagt – sieben Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.
Ist die Verglasung am Auto gerissen oder gebrochen, muss sie so schnell wie möglich ausgetauscht werden. Auch ein Steinschlag in der Windschutzscheibe sollte umgehend repariert werden. Die Kosten dafür trägt die Voll- beziehungsweise Teilkaskoversicherung.
Die gute Nachricht zum Schluss: Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Glasbruchschaden keinen Einfluss.
Quelle: GDV, Foto: Coparts






