Vorsicht hochpreisig. Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland bleibt auch im Jahr 2024 auf einem hohen Niveau, obwohl die Werte während der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen waren.
Laut dem aktuellen Kfz-Diebstahlreport des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden allein im vergangenen Jahr 14.162 kaskoversicherte Pkw gestohlen, was immense wirtschaftliche Schäden verursachte.
Die Kfz-Versicherer haben für diese Verluste rund 293 Millionen Euro an ihre Kunden ausgezahlt. Zwar sanken sowohl die Zahl der Diebstähle als auch die Schadensumme im Vergleich zu 2023 leicht, doch der Trend zeigt insgesamt eine Stagnation auf hohem Level.
Bereits im zweiten Jahr in Folge wurden wieder mehr als 14.000 Fahrzeuge entwendet. Das bedeutet, dass dem GDV zufolge an jedem Tag fast 40 gestohlene Autos gemeldet und Schäden in Höhe von über 800.000 Euro reguliert wurden.
Kaum verwunderlich ist hingegen, dass vor allem hochwertige SUVs und Modelle der oberen Mittel- bis Oberklasse im Fokus der Autodiebe stehen. Besonders Toyota hat es anscheinend den Kriminellen angetan: Vier von zehn der am häufigsten gestohlenen Modellreihen stammen laut dem aktuellen GDV-Diebstahlreport vom japanischen Autobauer.
Angeführt wird das Ranking von verschiedenen Versionen des SUV-Dickschiffs Land Cruiser sowie den Baureihen Lexus NX und Lexus UX, die ebenfalls zur Toyota-Gruppe gehören.
Neben Toyota stehen gemäß GDV-Angaben auch besonders teure Sportwagen auf der Wunschliste der Diebe: Wer seinen Porsche 911 verliert, muss mit einem durchschnittlichen Schaden von mehr als 100.000 Euro rechnen.Im Durchschnitt kostet jeder Diebstahl die Versicherer laut GDV etwa 20.700 Euro – ein Wert, der in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen ist.
Während 2014 noch knapp 18.000 Autos verschwanden und der durchschnittliche Schaden etwa 14.500 Euro betrug, nimmt inzwischen die Schadenssumme pro Einzelfall weiter zu, auch wenn die reinen Fallzahlen langfristig sinken.
Regional gibt es gravierende Unterschiede beim Risiko, Opfer eines Autodiebstahls zu werden. Berlin ist und bleibt Deutschlands Autoklau-Hotspot: Mehr als jeder vierte Diebstahl geschieht hier, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 3.855 gestohlene Fahrzeuge – das mit Abstand höchste Diebstahlrisiko bundesweit.
Im ansonsten relativ sicheren Süden steigen allerdings die Fallzahlen ebenfalls, wie etwa in Baden-Württemberg, wo die Polizei 2024 einen Zuwachs von rund 11 Prozent und insgesamt 635 gestohlene Autos registrierte.
Nach einem Diebstahl springt in den meisten Fällen die Teilkaskoversicherung ein, auch Vollkaskoversicherte sind automatisch geschützt. Wichtig zu wissen: Der Schadenfreiheitsrabatt bleibt unberührt, das Diebstahlsgeschehen hat darauf keinen Einfluss.
Die Entwicklung zeigt deutlich: Während Technologie und Präventionsmaßnahmen fortschreiten, passen sich leider auch die Methoden der Autodiebe an. Für die Fahrzeughalter bedeutet das, vor allem bei beliebten und hochpreisigen Modellen besonders wachsam zu sein und auf ausreichenden Versicherungsschutz zu achten, um im Ernstfall nicht auf dem Schaden sitzenzubleiben.
Quelle: GDV, Foto: AdobeStock