„Gute Pflege, Herr Doktor.“ Der griffige Satz aus einer altbekannten Fernsehwerbung trifft auch auf die Auto-Batterie zu. Motto: Je sauberer, desto leistungsstärker. Nahezu in jedem Jahr weisen die Pannenstatistiken ausgelutschte Akkus als die häufigste Pannenursache aus. Bei rund 50 Prozent der Liegenbleiber sind Defekte an der Batterie die Ursache. Dem TÜV-Rheinland zufolge geben die Kraftspender im Winter noch weit öfter ihren Geist auf als im Jahresdurchschnitt.
Eisige Temperaturen setzen allen Akkus zu, am stärksten allerdings älteren Exemplaren, deren Kapazität im Laufe der Zeit nachgelassen hat. Während Auto-Batterien bei minus zehn Grad Celsius per se ein Drittel ihrer vorhandenen Kraft einbüßen, wird gerade dann zum Anlassen des kalten Motors ein Drittel mehr Strom benötigt, da laut dem TÜV-Rheinland die eisige Kälte das Motoröl zähflüssiger gemacht hat.
Und Vorsicht: Der deutlich höhere Energiebedarf in Kombination mit kurzen Fahrstrecken kann für die Batterie schnell zum Problem werden. „Licht, Scheibenwischer, Klimaanlage sowie Sitz, -Scheiben- und Spiegelheizung sind Stromfresser, die bei Minusgraden eine Autobatterie in die Knie zwingen können“, sagt TÜV-Rheinland-Experte Thorsten Rechtien. Und weiter: „Auf kurzen Strecken schafft es die Lichtmaschine einfach nicht, die Batterie wieder aufzuladen. Das funktioniert nur bei längeren Fahrten, nachdem das Auto warm geworden ist und die Batterie durch Heizung und andere Stromverbraucher nicht mehr beansprucht wird.“
Autobatterien halten im Schnitt – je nach Beanspruchung – zwischen fünf und sechs Jahren. Mit ein wenig Pflege und einem Ladegerät lässt sich die Lebensdauer jedoch verlängern. Eine saubere Batterie entlädt sich langsamer, denn an verschmutzten Polen können Kriechströme entstehen, die die Batterie zusätzlich belasten.
Ein deutliches Warnzeichen für eine schwächelnde Batterie ist der schwerfällige Anlasser. Ein Grund, die Batterie zu tauschen, ist das zwar noch nicht, aber ein deutlicher Hinweis, sie umgehend aufzuladen. Rechtien: „Bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs sollte die Batterie möglichst abgeklemmt und dann an ein Ladegerät angeschlossen werden. Eine Tiefentladung sollte unbedingt vermieden werden, weil sich sonst die Batterie womöglich gar nicht mehr laden lässt.“
Übrigens, auch im Rahmen der regelmäßigen Hauptuntersuchung (HU) wird die 12-Volt-Batterie kontrolliert. Dabei achten die Prüfer darauf, ob der Auto-Akku in einem guten Zustand, ohne sichtbare Schädigungen und sie sicher befestigt ist. Nicht konntrolliert werden hingen Kapazität und Leistungsfähigkeit.
Quelle und Foto: TÜV-Rheinland