Der Panda ist zurück – und wie! Mit dem trendigen „Pocket Car“ üben die Italiener zudem den großen Aufschlag in ihrer einstiger Paradedisziplin – dem Kleinwagensegment.
Nicht nur das die volumenstärkste Stellantis-Marke mit dem neuen Grande Panda zumindest preislich eine echte Kampfansage an die zahlreiche Konkurrenz macht, Fiat glückt darüber hinaus auch das Kunststück, die DNA des knuffigen Kultautos der 1980er Jahre in die neuzeitliche Elektro-Ära zu transportieren. Molto bene!
Der neue Panda ist nicht nur, wie der Zusatz Grande treffend beschreibt, größer, sondern auch deutlich erwachsener geworden. Mit einer Länge von 3,99 Metern bleibt er zwar kompakt, bietet aber Platz für fünf Personen und einen überraschend geräumigen Kofferraum.
Das Design, vom Centro Stile in Turin entworfen, ist eine gelungene Hommage an den Ur-Panda. Besonders auffällig: die pixeligen LED-Scheinwerfer, die an Videospiele der 1980er erinnern. Unter der Haube hat dagegen moderne Antriebstechnik Einzug gehalten.
Der Grande Panda Elektro leistet 113 PS (83 kW) und verspricht mit seiner 44-kWh-Batterie eine Reichweite von bis zu 320 Kilometern. In rund elf Sekunden sprintet er von 0 auf 100 km/h – für den Stadtverkehr dürfte dies mehr als ausreichend sein.
Ein cleveres Feature ist das optionale Spiralkabel mit Aufrollautomatik. Es vereinfacht das Laden auch bei Schmuddelwetter. An einer Schnellladestation ist der Akku laut Hersteller in nur 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt.
Wer noch nicht ganz auf Elektro umsteigen möchte, findet in der Hybridausführung eine Alternative. Der 1,2-Liter-Turbomotor mit 101 PS (74 kW) wird von einem 29 PS (21 kW) starken E-Motor unterstützt. Das Mild-Hybrid-System ermöglicht kurze Strecken rein elektrisch zu fahren, was den Verbrauch spürbar senken soll.
Im Innenraum zeigt sich der Grande Panda eher von seiner verspielten Seite. Farbenfrohe Details in Gelb und das neue Tasmania-Blau dominieren. Das digitale 10-Zoll-Kombiinstrument und der 10,25-Zoll-Touchscreen sind in einen Rahmen eingebettet.
Fiat setzt beim Grande Panda jedoch auch auf Nachhaltigkeit. Teile des Interieurs bestehen aus recycelten Getränkekartons und Bambusfasern. In jedem Fahrzeug stecken Wertstoffe aus etwa 140 Getränkekartons – ein cleverer Schachzug für mehr Umweltfreundlichkeit. Sicherheit wird großgeschrieben: Geschwindigkeitsregelanlage, aktiver Notbrems- und Spurhalteassistent sind an Bord. Auch die Konnektivität kommt nicht zu kurz. Das Infotainmentsystem unterstützt Android Auto und Apple CarPlay, während vernetzte Dienste wie Fahrzeugortung und Navigation das Leben erleichtern.
Fazit: Zwar steht der Grande Panda wie seine Konzerngeschwister Citroen C3 und Opel Frontera auf Stellantis‘ Kleinwagen-Plattform, doch er vermittelt, ein ganz und gar eigenständiges Fiat-Modell zu sein – mit Charakter und den italienischen Momenten im Autoleben. Er ist spritzig, wendig und recht handlich. Naturgemäß zeigt das Urban Car in der Stadt seine Stärken, während es auf der Autostrada nicht unbedingt zu Hause ist. Gleichwohl ist der Kleine ein Großer geworden, ohne dabei seinen Charme zu verlieren.
Foto: Fiat